SUCHEN:

bis

Brüder Grimm

 

Spricht man von den Brüdern Grimm, meint man Jacob und Wilhelm Grimm.

Bekannt wurden sie vor allem durch ihre Sammlung von über 200 Kinder- und Hausmärchen. Dabei erfanden sie die meisten ihrer Geschichten wahrscheinlich nicht selbst. Vielmehr basieren sie oftmals auf kursierenden Mythen und Sagen, die sie hörten und später niederschrieben. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Märchenerzählerin Dorothea Viehmann.

 

Auch als Sprachwissenschaftler haben sich die Brüder Grimm einen Namen gemacht. Sie interessierten sich sowohl für die Herkunft der deutschen Sprache und wie sich sich im Laufe der Zeit veränderte, als auch für ihre Verwandtschaft mit anderen Sprachen.

 

Lebensstationen der Brüder Grimm

 

Geboren wurden die Brüder Grimm (Jacob Grimm 1785-1863 / Wilhelm Grimm 1786-1859) in Hanau. Sie hatten noch viele jüngere Geschwister und verbrachten ihre Jugend in Steinau an der Straße, wohin ihr Vater 1791 als Amtsmann versetzt wurde. Der Vater starb als sie 10 bzw. 11 Jahre alt waren.

Von 1802 bis 1804 studierten die Brüder an der Universität Marburg und begannen sich für Märchen und die Deutsche Sprache zu interessieren.

 

Zwischen 1798 und 1841 hielten sich die beiden Brüder über dreißig Jahre in Kassel auf.

Sie lebten zunächst bei ihrer Tante, die sich um ihre Ausbildung kümmerte. Später arbeiteten sie hier als Bibliothekare und sammelten, dokumentierten und überarbeiteten rund 200 Märchen und Sagen.

Nachdem ihre Mutter 1808 starb, musste Jacob Grimm als ältester Sohn die Familie ernähren. Zeitweise lebten die Brüder auch mit ihren anderen Geschwistern zusammen, die ihnen manchmal bei der Arbeit halfen. Einige Bilder, durch die die Märchen noch bekannter wurden, entwarf beispielsweise ihr Bruder Emil Ludwig.
1812 veröffentlichten sie ihren ersten Band der „Kinder- und Hausmärchen“.

 

Von 1829 bis 1837 arbeiteten die Brüder Grimm als Bibliothekare und Professoren an der Georg-August-Universität in Göttingen. Sie engagierten sich immer wieder gesellschaftlich und politisch. So halfen die Brüder beispielsweise, die Menschenrechte zu formulieren. Als Mitverfasser des Protestes der „Göttinger Sieben“ gegen die Verfassung im Königreich Hannover wurden sie 1837 ihres Amtes enthoben und verloren ihre Anstellung. Jacob Grimm wurde sogar des Landes verwiesen.

 

Erst drei Jahre später berief der neue preußische König Friedrich Wilhelm die Brüder nach Berlin, wo sie die letzten 20 Jahre ihtres bewegten Lebens verbrachten. Als Mitglieder der „Akademie der Wissenschaften“ erhielten sie wieder das Recht Vorlesungen zu halten.

 

Bereits 1838 begannen die Brüder am Deutschen Wörterbuch zu arbeiten.

Das Buch sollte nicht nur die Wörter an sich, sondern auch ihre Herkunft und Verwendung erklären. Die Brüder hatten für ihr Werk sechs bis sieben Bände und ca. 10 Jahre Arbeit geplant. Damit hatten sie es jedoch erheblich unterschätzt. Der erste Band erschien erst 1854 und enthielt nur einen kleinen Teil ihres gewaltigen Gemeinschaftsprojektes. Wilhelm Grimm starb 1859 als er die Beiträge zum Buchstaben D verfasste. Jacob Grimm verstarb 1863 während er die Beiträge zum Buchstaben F erstellte.

Erst 1961 – 123 Jahre nach Beginn der Arbeit – erschien der 32. und letze Band des Wörterbuches.

 

Die Grabstätte der Brüder Grimm findet man im Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg.