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Aschrottbrunnen (Kassel)



Kassel
Kategorie:
Brunnen, Denkmale

Termine:
*

Uhrzeit:
Uhr

Von der Brunnenanlage vor dem Kasseler Rathaus ist heute nur die Einfassung des Brunnenbeckens zu sehen, das als Mahnmal fungiert. Der ursprüngliche Brunnen wurde als Negativform im Boden versenkt. Das Wasser stürzt unter den Füßen der Passanten in die Tiefe.

 

Entstehung & Geschichte

Der jüdische Unternehmer Sigmund Aschrott stiftete der Stadt Kassel 1908 einen imposanten Brunnen für den Vorplatz des Rathauses. Aus der Mitte des Brunnens ragte eine 12 Meter hohe Pyramide mit Ornamenten und prägte den Blick auf das Rathaus.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Brunnen als „Judenbrunnen“ abgewertet. 1939 wurde er fast vollständig zerstört. Lediglich die Einfassung des Brunnenbeckens blieb erhalten.

 

Mitte der 80er Jahre wurde die Anlage nach dem Entwurf des Kasseler Künstlers Horst Hoheisel als Mahnmal neu gestaltet: Eine Negativform des ursprünglichen Brunnens wurde im Boden eingelassen, so dass das Wasser nun in einem trichterförmigen Abdruck der Pyramide geräuschvoll in die Tiefe stürzt. Von oben zu sehen ist lediglich ein umlaufender Wasserkanal, der den Grundriss des Brunnens kennzeichnet. Acht Rinnen führen zu einem begehbaren Gitter im Zentrum. Erst hier nimmt man den Brunnen als solchen wahr.

 

Die neue Anlage wurde im Dezember 1987 eingeweiht und soll an die dunkle Vergangenheit der Stadt erinnern.

 

Adresse:
Aschrottbrunnen, Obere Königsstraße
34117 Kassel

Längen- und Breitengrad:
51.3121208, 9.4923222