Frau Holle
…ist ein Märchen der Brüder Grimm.
Inhalt
Das Märchen handelt von einer Witwe mit zwei Töchtern: die eine schön und fleißig, die andere häßlich und faul. Beide dienen eine Zeit lang der Frau Holle in ihrem unterirdischen Reich.
Die fleißige Tochter kommt dabei jeder Bitte gerne nach, hält das Haus in Ordnung und schüttelt die Betten gut auf, damit die Federn fliegen und es in der Welt schneit. Am Ende wird sie für ihre treuen Dienste von Frau Holle mit Gold überschüttet.
Die faule Tochter bemüht sich hingegen nur am ersten Tag und beginnt dann zu faulenzen. Als sie am dritten Tag nicht einmal aufstehen mag, kündigt ihr Frau Holle den Dienst. Anstatt des erwarteten Goldregens, wird sie mit Pech übergossen.
Mythen und Brauchtum
Zahlreiche Mythen ranken sich um die Gestalt der Frau Holle, z. B.:
- Wenn Frau Holle ihre Betten aufschüttelt, schneit es auf der Erde. – Je stärker sie schüttelt, desto heftiger schneit es.
- Im Frühjahr soll die Natur zum Leben erwachen, wenn Frau Holle über die Wiesen und Felder schreitet. Erst dann fangen die Pflanzen an zu blühen.
- Auch auf die Fruchtbarkeit und Gesundheit von Frauen und Mädchen soll sie dem Glauben nach Einfluss haben, indem sie ihnen ein „gutes Jahr“ wünscht. So sollen junge Frauen früher im Frau Holle-Teich am Hohen Meißner gebadet haben, um gesund und/ oder fruchtbar zu werden.
- Wer hingegen sein Kind in eine Wiege aus Holunder legte, lief Gefahr, dass es von Frau Holle geraubt wurde. Kinderraub war in früheren Zeiten nicht selten und irgendwer musste dafür ja verantwortlich sein… Sie soll aber auch die Seelen ungetauft gestorbener Kinder bei sich aufgenommen haben. Es wurde immer wieder behauptet, man könne beim Blick in einen tiefen Brunnen oder aber den Frau Holle-Teich, die Kinder der Frau Holle sehen kann. In Wahrheit sah man wohl eher das eigene Spiegelbild und die seiner Begleiter.