Direkt an der Werra steht das ehemalige Landgrafenschloss am nordwestlichen Rand der Altstadt. Ursprünglich als Burg errichtet und erst später zum Schloss im Renaissance-Stil ausgebaut, ist es seit 1821 Sitz der Kreisverwaltung.
Im turmartigen Fachwerkaufbau bläst hier der „Dietemann“ – die Symbolfigur von Eschwege – als Teil einer Kunstuhr tagsüber zu jeder vollen Stunde in Gestalt eines Turmwächters in sein Horn und dreht eine Runde um den Turm.
Nachdem Eschwege seit 1264 im Besitz der Landgrafen von Hessen war, wurde die Herrschaft 1385 von Landgraf Balthasar von Thüringen übernommen. Dieser ließ 1386 zum Schutz vor den hessischen Landgrafen eine Burg errichten.
1433 wurde Eschwege wieder hessisch und die Burg als Amtssitz genutzt. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie von den hessischen Landgrafen zum Landgrafenschloss im Renaissance-Stil ausgebaut und erweitert. 1637 (während des 30-jährigen Krieges) wurde das Schloss weitgehend zerstört. Beim Wiederaufbau erhielt es im Jahre 1650 den turmartigen Fachwerkaufbau (heute sogenannter „Dietemann-Pavillon“). Die Kunstuhr wurde 1927 eingeweiht.
Der „Dietemann“ hat seinen Ursprung im alten Rittergeschlecht „von Diete“, das einst die Salz- und Handelsstraßen in und um Eschwege bewachte.